Die Straßen, meist den Inter-American-Highway entlang, waren gut ausgebaut, sodaß man eigentlich keine Angst vor der Fahrt über den 3.454m hohen Cerro de la Muerte (Berg des Todes) haben muß. Ungefähr hier soll man bei guter Sicht sowohl Pazifik wie auch Karibik auf einmal überblicken können. Aber wie man sieht, sahen wir nicht viel.
Zweites Manko sind die Lkws, die sich teilweise in Schrittgeschwindigkeit den Berg hinauf quälen und aufgrund der engen kurvenreichen Strecke auch selten zu überholen sind.
Viele Zuckerrohr-,
Kaffee- und Ananasplantagen
gab es auf der Strecke zu sehen. Hier wird fast überall noch mit den Händen gearbeitet und Traktoren gibt es keine, sondern die Ochsen sind noch im Einsatz.
Da eine solche Fahrt (haben ca. 6h reine Fahrtzeit für die ersten 300km benötigt) sehr lang werden und selbst der beste Schläfer nicht nur schlafen kann, muß man sich einiges einfallen lassen zum Zeitvertreib im Auto.
Und als es dann soweit war und der ganze Fuß im Mund verschwand, legten wir ein Mittagspäuschen ein. Dort gönnten wir uns zum Nachtisch mal ein Eis und Jean durfte auch zum ersten Mal in seinem Leben mitschleckern.
Ziel des Tages nach der langen Autofahrt und etwas 2/3 der Gesamtstrecke war Paraiso nahe Cartago. Paraiso klingt wie Paradies, deshalb hofften wir mal nicht enttäuscht zu werden. Denn bei unserer Ankunft war es bereits stockfinster (wirds hier übrigens ganzjährig gegen 18Uhr) Unsere Unterkunft das Salto Inn und sollte laut Beschreibung ganz nett und landschaftlich idyllisch gelegen sein. Wir bekamen noch ein ordentliches Abendmahl (wie die Unterkunft, einfach aber lecker) vom Chef bereitet
und hofften dann auf den Ausblick ohne Regenwolken beim Erwachen.
Am nächsten Morge kitzelte uns die Sonne im Bett an der Nase und wir hatten ein wunderschönes grünes Panorama vor Augen
mit Blick auf einen Wasserfall... einfach grandios.
Nach dem Frühstück
zogen wir los zum Vulkan Irazú (3.432 m), ca. 45 Min. Fahrt.
Unser Navi war im "Abenteuer-Modus", sodaß wir selten auf befestigter Straße fuhren
und mal wieder vor einigen Überraschungen standen,
es locker 1h Fahrt und mehr war, aber dafür hatten wir tolle Einblicke in die Landwirtschaft,
die Häuslichkeiten
und jede Menge ungläubige Blicke der Feldarbeiter. Am Nationalpark angekommen, sah man quasi die Hand vor Augen nicht vor Nebel und man sagte uns, daß es heut keinen Sinn ergeben würde, also sparten wir uns immerhin die 15$ Eintritt/Person und kehrten um. Zwischenzeitlich war es Mittag und wir kehrten auf dem Rückweg bei einer niedlichen kleinen Hähnchen-Braterei ein.
Hungrig und "mutig" probierten wir alles und es schmeckte überaus lecker, selbst JayJay. So hatten wir ein typisch regionales Mittag ohne zu Vorahnung. Gut gestärkt fuhren wir ins Tal und beschlossen zum Wasserfall zu wandern. Da uns alle Befragten jedoch nur den Weg zum Ursprung des Wasserfalls (7 km bergauf, 3 Std. Wanderung) erklärten und es angeblich keinen Weg zum Fuße gibt, vertrauten wir ein wenig auf unseren Instinkt und GoogleMaps. Packten reichlich Wasser, Marschverpflegung und unseren Kleinen ein und gingen vorbei an der ältesten Kirche bzw. deren Ruine Costa Ricas
quer durch eine der hübsch gepflegte Plantagen hindurch.
Wir haben vergessen zu fragen, aber denken, daß Guaven angebaut wurden.
Als Orientierung thronte unsere Unterkunft über uns.
Und immer wenn es raschelte machten wir kurz Halt. Und dieses Mal hat sich der Blick wirklich gelohnt. Grüne Papageien saßen in der Baumkrone - sog. Rotstirnamazone.
Weiter ging es über Stock und Stein, durch den Fluß (wir waren zumindest in der richtigen Richtung unterwegs) und Jenny kamen schon erste Zweifel.
Wäre nicht das erste Mal, das wir umkehren mußten. Aber nach ein paar kleinen Balancier- und Klettereinsätzen erreichten wir den Wasserfall. Der Trichter war allerdings so schattig und das Wasser nicht ganz so klar wie an den anderen Bächen, sodaß es hier zum Baden nicht so einladend war.