Sonntag, 8. März 2015

Eier schaukeln in El Coco

Aus der bescheidenen, aber sehr herzlichen und familiären Unterkunft Tenorio Door ging es weiter in Richtung Pazifikküste. Da wir nun schon Schotterpisten gewohnt waren, wählten wir eine als Geheimtipp empfohlene Panorama-Stecke über Fluß (naja, zu der Jahreszeit dann doch eher Bach),


Stock und Stein zwischen den Vulkanen hindurch statt der deutlich längeren "Autobahn". Wie so oft würde man niemals vermuten, dass hier noch jemand wohnt, irgendwo im nirgendwo.



Wenn die vereinzelt herumstehenden Palmen nicht wären, könnte man meinen, man wäre im Auenland. Malerisches grün unter blauem Himmel. Lediglich die Gipfel der Vulkane sind durch riesig weiße Wolken verhangen. Der eine mag sich am liebsten in dieses Wattebett hineinfallen lassen, der andere bekommt Appetit auf quietschesüße Zuckerwatte.


Natürlich wird auch das Land genutzt...als Weideland für Pferde und Rinder. Und somit begegnet man hierzulande auch mehr Cowboys als man vermuten mag. Ein Stück gut erhaltene Wild-West-Romantik in Mittelamerika. Wäre da nicht die moderne Technik, mit der der Cowboy während des Ritts im Internet surft (wie so ziemlich alle Moped-Fahrer übrigens auch) - bei diesem Foto blies ordentlich der Wind, sodaß ausnahmsweise mal keine Hand fürs Handy frei war). Und natürlich fährt man lieber an den Rand und läßt die Horde Rindviecher vorüberziehen in der Hoffnung, keines reibt und rammelt den Mietwagen an.


Wir näherten uns nun der Halbinsel Nicoya am Pazifik und mit einem Schlag wurde die saftig grüne Landschaft grau braun. Das erinnerte uns plötzlich eher an die Hollywood Hills, wo ganz offensichtlich der Regen fehlt.
Wir fuhren bis zur Küste in das kleine Örtchen El Coco und nächtigten im charmanten Hostel Mar & Mar.




Zuerst schreckten uns alle Unterkünfte etwas ab, weil es überall nur Kaltwasserduschen gab und wir zunächst doch ein bißchen an unseren Kleinen dachten. Aber bei tagsüber 32 Grad Außentemperatur ist so eine Abkühlung ganz gut, wie wir dann feststellen durften. Rund um die Vulkane ist es wegen der Wolken, dem stetigeren Tropfen Regen ca. 5 Grad kühler und zugegeben meist angenehmer.
Vielleicht ist genau das der Grund, weshalb sich scheinbar die ganze Halbinsel im Chillout-, Yoga- und Surfer-Modus befindet. Oder anders gesagt, läßt es sich hier offensichtlich ziemlich gut Eier schaukeln (die zarten Gemüter jetzt also bitte nicht so genau hinschauen;-)




Dies ist die dritte Affenart, die wir sahen, die Brüllaffen. Sie werden auch die Hühner Costa Ricas genannt, weil sie mit der aufgehenden Sonne anfangen zu brüllen. Geweckt haben sie uns vom ersten Tag an, nur gesehen hatten wir sie bis hierhin noch nicht.
Unsere ersten Affen haben wir übrigens bereits gleich am zweiten Tag am El Arenal getroffen - haben wir vor lauter Wanderabenteuer vergessen zu schreiben. In den Wäldern rund um den Arenal-Vulkan haben wir dort bereits zwei der vier Affenarten auf Costa Rica zu Gesicht bekommen:
die Weißschulterkapuziner


und die Klammeraffen