Ab hier ist die Palmöl-Industrie zu Hause und die Straßen sind von endlos langen Palmenplantagen gesäumt.
Ist zwar für uns nett anzuschauen, ist aber schlecht für die Natur. Die Palmen sind nämlich afrikanische (gehören also gar nicht hierher) und werden ordentlich mit Chemie oder weiß der Geier was "gepflegt".
Wir wollten zum Nationalpark Manuel Antonio, dem meistbesuchten und am besten erschlossenen Park des Landes. Das sagt eigentlich schon viel aus. In weiser Voraussicht suchten wir nicht direkt vor Ort sondern ein paar Dörfer weiter nach einer Unterkunft, was zum ersten Mal etwas schwieriger war als gedacht. Bei den ersten 4 Unterkünften war leider nichts mehr frei. Aber zumindest einen Tipp bekamen wir dort mit auf den Weg, daß bei "den Deutschen" noch was frei sein würde. Letztlich sind wir also bei Anja & Peter, einem deutschen Paar gelandet, die nunmehr in der Endphase der Fertigstellung ihrer Cabinas und einem kleinen Restaurant sind, mit dem sie vor knapp einem halben Jahr begonnen haben. Man spürte, dass die Cabinas mit sehr viel Liebe zum Detail gebaut wurden. Wir haben uns trotz noch kleiner vorhandenen Baustelle sehr wohl gefühlt, was auch den sehr netten Betreibern geschuldet war.
Sie gaben uns auch gleich ein paar Geheimtipps für die Umgebung und meinten, daß der Nationalpark den Eintritt nicht unbedingt wert wäre und man die Tiere, Strände und Natur auch ringsherum entdecken könnte, wenn man sich abseits des Touristenstroms bewegt.
So fanden wir den Weg zu einem kleinen abgelegenen Wasserfall, wo man sich prima in einem Pool abkühlen
und auch den ein oder anderen Sprung wagen konnte,
...sehr zum Erstaunen
und Schmunzeln der umliegenden Tierwelt.
Hier hatte auch unser kleiner Mollerfink seine Freude, denn statt Sand gab es viele Blätter zu kosten.
Zudem haben wir in der Nähe vom Strand das erste Faultier (Dreifingerfaultier) auf unserer Reise gesichtet. Rudi hatte einen Ast entdeckt, der sich verdächtig am Po kratzte. Die Tiere sind hier so gut getarnt, dass man wirklich erst eine Auge dafür entwickeln muss.
In einem Garten sahen wir auch eine Horde Weißschulterkapuzineraffen die auf Nahrungssuche waren. Allerdings war der Hofhund auf der Lauer und schneller als wir die Kamera zücken konnten.
Die Sonnenuntergänge an der Westküste bleiben einfach nur malerisch schön, vor allem an den abgelegenen menschenleeren Stränden.
Während unserer Ausflüge trafen wir auch ein anderes Pärchen, die uns wiederum ganz begeistert vom Manuel Antonio NP berichteten. Also entschlossen wir uns spontan noch eine Nacht vor Ort zu bleiben, um uns ein eigenes Bild zu machen. Zweifellos bietet der Park tolle Aussichten,
noch tollere Strände,
gut ausgebaute Wege
und jeeeeeeeeeeeeeeeder Menge "wilder" Tiere: Drei- (siehe Bild weiter oben) und Zweifingerfaultier,
Allerdings und da müssen wir den "Einheimischen" Recht geben, mit vielen Schattenseiten. Die Zufahrtsstraße zum Park ist total mit häßlichen Häusern und Hotels zugebaut. Wer möchte im Regenwald wirklich betonierte Wege und Treppen haben? Die Strände sind sehr voll für die Verhältnisse hierzulande (unsere Bilder sind zur Schließzeit des Parks aufgenommen, also niemand mehr rein und alle Besucher wieder rausgekehrt werden ab halb 4). Und was am schwersten wiegt: fast alle Tiere sind von Menschen (sehr wahrscheinlich den Besuchern) angefüttert und kommen eher deshalb aus den Verstecken, also die Äffchen,
die Waschbären
und die Leguane.
Alle streifen am Strand durch die Rucksäcke der Touris und Mülleimer und stibitzen fast ohne Angst alles Essbare, wenn man nicht aufpaßt. Das ist eben nicht unsere Vorstellung von Wildlife, auch wenn die Tiere natürlich schöner für die Kamera posieren...
Schöner ist für uns dann doch eher Natur pur...