entschieden wir uns einen Dschungelpfad entlang an Strand und Küste zu laufen, in der Hoffnung mal wieder ein paar Tiere zu sehen.
Zum Corcovado Nationalpark geht es von hier aus entweder über mehr 20km Dschungelmarsch oder per Boot. Letzteres wäre deutlich bequemer, aber auch teurer. Letztlich entschieden wir uns aber dagegen weil Jean noch kein Seepferdchen hat und wir nicht wüßten, ob wir im Ernstfall auf hoher See auch für ihn dasein könnten.
Zu Beginn sahen wir den braunen Pelikan mal etwas näher und genauer.
Ihn gibts hier an der Küste sehr häufig, aber eben angeblich nur in Costa Rica. Da plagte uns dann die gesamte Wanderung über die Frage, welche Farbe die denn sonst für gewöhnlich haben? Wir kamen nicht drauf...ihr auf Anhieb?
Der Dschungelpfad bot schon ausreichend Entdeckungen, wenn man nur genau hinschaute oder hörte.
Auf den zweiten Blick wird dann vieles klarer. Eigentlich kann man fast immer in die Bäume schauen und suchen, wenn etwas herunterfällt oder raschelt. Es ist nur selten der Wind. Meist ein wegrennende Eidechse
Der rote Ara sitzt sehr gern in der Krone von kastanienähnlichen Bäumen und knabbert die Früchte an. Da die Aras eigentlich immer zu zweit unterwegs sind, kann man auch mal gelegentliche Szenen einer Ehe hören (also wildes Gekrächze). Aber meist hört und sieht man sie trotz ihrer knallroten Farbe nicht. Bei der Suche kann man schon mal ein wenig Nackenschmerzen bekommen, vorallem wenn man ein schönes Bild machen möchte. Aber nicht immer wird Auge und Geduld in der Wildnis belohnt.
Auf unserem Rückweg begleiteten uns dann eine Zeit lang wieder die Kapuziner-Äffchen. Scheinbar eine große Familie. Der Älteste und wahrscheinlich Rudelführer hat nicht gerade einen netten Eindruck gemacht, eher mit den Zähnen gefletscht.
Die jüngeren Äffchen waren hingegen eher neugierig und zutraulich.
Dennoch haben wir den nötigen Sicherheitabstand gehalten, immerhin sind es wilde Tiere.
Die 4h Dschungel haben uns jedenfalls übelst Spaß bereitet, wie man leicht sehen kann
und natürlich nutzten wir die Gelegenheit in einer der vielen einsamen Buchten auch für einen Sprung ins warme Naß.
Und als dann die dritte "Kastanie" vom Baum plumste, entdeckten wir auch den Kollegen noch.
In den zwei Tagen Drake ist uns immer mal wieder ein sehr nettes, junges amerikanisches Paar begegnet, mit denen wir uns gut austauschen konnten über das Erlebte. Gleich am ersten Abend am Strand als uns Willy begleitete, mußten sie herzhaft lachen. Wir trafen sie nun am Ende der Dschungeltour zufällig wieder. Nun hatten sie einen Hund (helle Huskymischung) dabei, der früh ihnen am Strand hinterhergelaufen war und nun die ganze Tour begleitet hat. Die Hunde hier sind alle recht gepflegt, ganz selten wild und gehören also jemandem. Aber da sich das Leben hierzulande draußen abspielt, sitzen die eben nicht in Wohnung oder Hof, sondern vertreiben sich die Tage "sinnvoll".
Zum Abendbrot stand zur Wahl: selbst kochen oder Gringo Curt. Rudi hatte den Tipp von einem Mitbewohner im Hostel bekommen, sodaß die Entscheidung schnell auf die Fischbretterbude mit frischem Fisch aus dem hiesigen Meer fiel. Man hatte die Auswahl zwischen 3 Menüs.
Kartoffelbrei mit Gemüse und Fisch des Tages, dann die vegetarische Variante, also ohne Fisch und als Empfehlung des Hauses: eine Platter mit Kartoffelbrei, Gemüse und Fisch des Tages für Pärchen...
Da Jean wie so oft schnell ins Herz geschlossen wurde, konnten wir sogar mal in Ruhe Abendessen. Die Köchin hatte ihre Tochter dabei, die 18 Monate alt war. Sie sorgte sich um ihren Freund und brachte ihm Möhren, welche sie dann beide auf dem Boden sitzend knabberten.
Spielzeug wurde geteilt
und dann gings zur Sache. Erst kniff die Kleine JayJay in seine niedlich weißen Pausbäckchen, dann wurde der Schneidersitz ausgepackt (der aus dem man nicht entfliehen kann)
und dann gab es noch DAS Küsschen. Das erste für den Jean von einer flüchtigen Bekanntschaft in seinem noch so jungen Leben;-)
Und da es ein Dorf war, wer saß wohl zufällig am Nachbarstisch? Genau, die amerikanischen Freunde. Ihr Hund war natürlich auch dabei, mußte aber draußen bleiben. Und weil ihm das sicher zu lang dauerte, ist er wie Willy am Vorabend bei uns, sicher nach Hause zum Futternapf gestapft nach einem schönen Tag mit vielen netten Bekanntschaften.